Sonntag, 21. August 2022

Tag 16: Festgefahren im Wald vor Anklam


Laut Plan hätte das fast ein halber Ruhetag werden können. 95 km von Stralsund nach Anklam, davon gehen ungefähr 7 km Fähre ab, das ist unser kürzester Tag bisher.

Wir starten spät, weil die Fähre nach Altefähr auf Rügen nur alle 2 Stunden verkehrt. Zwischendurch  steht für den Kapitän die Hafenrundfahrt an, da ist das Boot voll und da wird Geld verdient. Um 11:15 Uhr ist dann Fährzeit, es sind nur wenige Fahrgäste an Bord. Der freundliche Skipper hilft uns beim Be- und Entladen der Räder. 

Rügen empfängt uns zunächst mit Kopfsteinpflaster der gröbsten Art, später aber sind die Radwege perfekt. Wir sehen im Süden nur den weniger touristischen Teil der Insel, viel Landwirtschaft, ruhige Dörfer, bis wir in Glewitz dann schon wieder die Fähre zurück auf's Festland nehmen Der Fährmann schockt uns mit seinem Standardwitz: "Habt Ihr Fahrscheine gekauft? 60 Euro Strafgebühr!" Natürlich gibt es die Tickets auf dem Boot, aber er hat immer wieder seinen Spaß.

Greifswald ist als Mittagstisch geplant, empfängt uns aber mit riesiger Baustelle rund um den Hafen. Die Bistro-Boote sehen einladend aus, wir bekommen aber nur übelste Tiefkühlkost. Es fragt auch keiner, ob es geschmeckt hat. Wir vergeben schweigend ein klares Mangelhaft. Nur wenige Kilometer weiter wäre ein idyllischer Pausenplatz an der historischen Brücke in Wieck gewesen, hätten wir es nur vorher gewusst.

Schließlich geht auch der Ruhetagsplan gründlich daneben. Schon rechnen wir uns als Ankunftszeit in Anklam 17:30 h aus, da endet die Kreisstraße in Buddenhagen als steiniger Pfad im Wald. Endstation. Ein freundlicher Ortskundiger warnt uns rechtzeitig, dass dieser Weg noch 5 km so weiter geht und es auch dann nicht viel besser wird. Wir müssen umkehren und kurz vor dem vermeintlichen Finale zusätzliche 20 km machen. Das zehrt an der Moral. Zum Glück hilft der Rückenwind und schiebt uns mit 27 km/h nach Anklam, wo wir zu müde für das Hansefest sind, aber doch im Hotel Anklamer Hof bestens versorgt werden.

Die Bilder des Tages: 

Liegt als Museumsschiff im Heimathafen Stralsund: Die Gorch Fock I 


Abschied vom schönen Stralsund: Überfahrt nach Altefähr.


Ohne Baustellen bald sicher noch schöner, aber nicht unbedingt leckerer:
Fressboote am Greifswalder Ryck



Idylle am Fluss: Historische Klappbrücke in Wieck



Vermeintlich fast am Ziel: Letzte Pause vor dem großen Umweg