Freitag, 1. April 2022

Tag 9: Übern Deich mit Halligblick

Vor diesem Tag habe ich etwas Bammel. Das sind Temperaturen, bei denen ich noch nie Rad gefahren bin. 2 Grad. Gegenwind aus NO mit Stärke 4-5. Ich ziehe mir einen Buff über die Ohren und das Kinn, die neuen Handschuhe werden sich bewähren. Ganz so schlimm kommt es aber nicht. Wie erwartet sind die ersten 40 km bis Husum die schwersten. Das Tempo geht immer wieder auf 13 km/h runter. Ich stelle mir vor, es ginge einen Berg hinauf, da muss man auch geduldig fahren. Ab und zu hilft die Unterlenker-Haltung, aber die halte ich nicht lange durch. Irgendwann bin ich dann in Husum.

Dort erkennt die Bäckereifachverkäuferin meine Maratona-Ausstattung und zeigt Anerkennung für den Dolomiten-Fahrer. Der heiße Tee tut gut und der Apfelkuchen hilft auch. In der Folge entkomme ich etwas dem Wind und genieße zumeist wieder die Deichfahrt auf Meerseite. Stundenlanges Treten ohne eine Menschenseele zu treffen. Dafür dauernder Blick auf die Halligen. Die ursprünglich geplante Runde über die Insel Nordstrand kürze ich ab. Leider. Bei schönem Wetter wäre das heute die absolute Traumtour. Aber so ist es auch sehr schön.

Das Hotel in Dagebüll bietet dem verfrorenen Radler eine nette Überraschung. Der große Wellness-Bereich wird ganz allein für mich in Betrieb genommen. So komme ich schon wieder zu einem Saunagang. Ob die Oberschenkel deshalb heute Abend so müde sind?

Die Bilder des Tages

Herbeigesehnt und endlich erreicht: Husum


Unvorstellbare Wasserstände hat Husum im Laufe der Jahrhunderte schon erlebt. Man muss befürchten, dass diese Geschichte noch weitergeht.
 

Auf der Abkürzungsstrecke. Nordstrand wäre schön gewesen, aber heute bin ich mal vernünftig. Kommt selten genug vor.


Auf dem Foto nur als kleine schwarze Punkte am Horizont im Wattenmeer zu erkennen. Die Halligen.


In Dagebüll geht der Blick auf die nahe Insel Föhr.