Mittwoch, 30. März 2022

Tag 8: Deichfahrt nach SPO


In Brunsbüttel erklärt man mir beim Abschied (diesmal bezahle ich brav): "Sie sind der dritte Radler in diesem Jahr." Bronzemedaille!

Meine Angst vor dem Nordwind erweist sich als unbegründet. Es ist eine Art Aprilwind heute. Er kommt von hier und von da, manchmal ist es gar windstill. So komme ich zügig voran und bin schon bald im erstaunlich lebhaften und geschäftigen Büsum. Ich lasse mich zu einem Mittagessen im Hafenrestaurant verführen, weil die Sonne so schön vor die Scheiben scheint. Das Weizenbier war gut, viel mehr muss ich dazu nicht sagen. Überhaupt muss ich feststellen, dass ich seit Entenhausen (Tag 2) nicht mehr gut gegessen habe. Hier im Norden gibt es zum Fisch keine Alternative, wenn es schmecken soll. Karge Orte für Vegetarier. Vielleicht bin ich auch von der Championsleague-Küche zuhause zu sehr verwöhnt.

Der Rest der Strecke bis St. Peter Ording entschädigt mich mit perfekt asphaltierten Deichstraßen auf der Meerseite. Warum macht Meergucken so viel Freude? Weil alles so weit weg ist?

"SPO" sagt man hier und fühlt sich dann als Insider. Peter ist das Westerland der Küste, das sieht man schon am Gosch, der sich auch hier aufplustert. Ganz so schickimicki wie auf Sylt ist es aber dann doch nicht.

Eingeschüchtert vom gruseligen Wetterbericht, der Schneefall und 2 Grad vorhersagt, buche ich einen Ruhetag für morgen. Wird hoffentlich nicht schaden. Oft tun die Knochen ja nach einer Pause besonders weh.

Die Bilder des Tages:

Hinterm Deich ist Wasser ...

... und vor dem Deich noch viel mehr.

Auf der Deichstraße bläst der Wind etwas stärker, aber die Aussicht macht es wett. Das Meer ist heute so platt wie in der Augsburger Puppenkiste.

Bei 5 Grad gibt's am FKK-Strand sowieso nix zu gucken, schon gar nicht bei den Männern.

Am Eidersperrwerk lärmt eine große Kolonie von Lachmöven. Sie sind an Beobachter gewöhnt.

Dünen und Strand machen St. Peter so attraktiv. 

Der Wetterwechsel ist am abendlichen Horizont erkennbar.