Sonntag, 17. August 2025

Tag 39: Kilometer schruppen im Gegenwind

 

So eine Etappe wie heute hieße bei der Tour de France wohl Überführungsetappe mit Sprinterfinale. Die Analogie liegt nahe, denn heute geht es zu 90% durch Frankreich mit dem Ziel in Straßburg.

Nach 10 km sind wir in Neuenburg und überqueren den Rhein hinüber ins Nachbarland, wie immer ohne eine Spur von Kontrolle. Dann biegen wir ein auf eine Landstraße namens D52, die uns über die nächsten 80 km meist schnurgerade nach Norden führt. Pech Nummer eins, dass wir heute Nordwind haben. Mit Pech Nummer 2 haben wir nicht gerechnet. Auf den gesamt 80 km und auch auf den abschließenden weiteren 20 km gibt es nicht eine einzige Verpflegungsmöglichkeit. Von Gasthöfen oder Biergärten keine Spur, nichts. Es ist heute nicht heiß, aber doch über 25 Grad. So laufen wir allmählich trocken.

Bei einer Pause am Rheinufer bettelt Claudia in unserer Verzweiflung einen Camper um Wasser an. Er hat nur eine Flasche Bier zu bieten, noch besser! Danke dafür. Das reicht für die nächsten 20 km, aber am Ende fühlen wir uns gefährlich dehydriert.

Wir nähern uns Straßburg entlang des idyllischen Rhone-Rhein-Kanals, autofrei bis fast in die City. Auch dort ist es kein Problem, über sichere Radwege bis zum Hotel zu finden. Nur zu einem Sprinter-Finale sind wir nicht mehr fähig.

Die Elsässer Küche stellt uns bei der abendlichen Restaurantsuche vor Probleme. Die typischen Flammkuchen gibt es nirgendwo speckfrei und auch sonst ist das Angebot deftig und fleischlastig. Gut bedient sind wir dann mit asiatischer Fusionsküche. Beim Absacker in der Brasserie lernen wir dann noch dazu, als der Kellner unseren Ricard pur "sèche" nennt. Ohne Wasser und Eis ist der Pastis eben trocken.

Die Fotos des Tages:

Pause am Rhein


Linksrheinisch bieten Kanäle und Flüsse zahlreiche Wasserwege


Idylle am Rhone-Rhein-Kanal


Wir nähern uns Straßburg


Abends in La petite France