Der Tag beginnt wie schon erwartet mit einem Spätstart. Das liegt zuerst daran, dass das Frühstück auf der schönen Seeterrasse des Hotels Wilder Mann unübertrefflich ist und wir vom köstlichen Obstsalat nicht genug bekommen können. Zurück im Quartier sehen wir, dass die Fähre nach Konstanz in 25 Minuten ablegt. Die folgende erst 90 Minuten später. Also wird in Windeseile gepackt und wir sind rechtzeitig am Bootssteg. Erst unterwegs stellen wir fest, dass diese Fähre einen Stopp an der Insel Mainau einlegt und schließlich erst nach 45 Minuten in Konstanz ankommt. Da ist es schon fast 11 Uhr. Die Autofähre hätte übrigens nur 15 Minuten gebraucht, und diese fährt alle 15 Minuten. Aber so war es eine schöne Bootstour.
Zu Claudias Beruhigung schieben wir die Räder erstmal durch die sehr belebte Innenstadt von Konstanz, bis wir eine ruhige Nebenstrasse erreichen und aufsteigen können. Sofort sind wir am Grenzübergang. Auch hier ist kein Zöllner in Sicht, Grenzkontrollen Fehlanzeige. Was nun über 50 km folgt, ist reiner Genuss, der Claudia zu einer Superlative greifen lässt. Die Schweiz hat die besten Radwege, die wir je gesehen haben. Sogar die Übergänge an den Kreuzungen sind stufenlos. Und die Wege sind so breit, dass einem der seltsame Begriff Radautobahn in den Sinn kommen könnte.
In Dissenhofen (!) kommt es wieder zu einem bemerkenswerten Dialog mit einer großflächig tätowierten Servicekraft. Wir: "Wir hätten gern 2 alkoholfreie Bier." Sie: "Wir haben jetzt nur noch die kleinen Flaschen." Wir: "Dann geben Sie uns gleich 4." Sie: "Dann werden die warm!" Wir: "Was machen wir dann?" Sie: "Hmmmm." Bei der Nachbestellung stellt sich heraus, dass sie ohnehin nur noch 3 kalte Flaschen hatte.
Die einzige wirkliche Herausforderung des Tages wird uns in Schaffhausen gestellt, wo wir im dichten Verkehr und zwischen Baustellen den richtigen der zahlreichen Radwege finden müssen, der uns zum Ziel in Lauchringen führt. Dann kehren wir wiederum unkontrolliert nach Deutschland zurück und wundern uns über die zahlreichen Touristen in diesem Ort, dessen einzige Attraktion der Wutach-Wasserfall ist, dem man aber regelmäßig das Wasser abdreht und auch noch die Sicht durch eine Brücke verbaut hat. Na dann gute Nacht, Lauchringen.
Die Fotos des Tages:
Fährbetrieb in Meersburg
Wir sind nicht allein auf der Fähre.
Brötchenpause am Hafen von Mammern (CH)
Abschied vom Bodensee
Der volle Rhein in Schaffhausen