Freitag, 8. August 2025

Die Anreise zur Fortsetzung in Burghausen

Die Anreise mit der Deutschen Bahn bietet gute Chancen auf das erste Abenteuer. Das beginnt sogar schon bei der Planung. Viele Monate zuvor waren die knappen Fahrradplätze im ICE nach München reserviert. Dann kommt 2 Wochen vor der Fahrt die Email von der Bahn. "Ihre gebuchte Reise ist nicht möglich. Wählen Sie bitte eine Alternative." Bei näherem Hinsehen zeigt sich: Unser Zug ist ersatzlos gestrichen worden. Freie Fahrradplätze in anderen Zügen Fehlanzeige. Nach langem Suchen finde ich einen einzigen Zug am Vortag, der noch Fahrräder nimmt, aber dann erst kurz vor Mitternacht in Burghausen ankommt. 

Ich storniere also den Zug, der gar nicht fährt, und zahle dafür noch 10 Euro Stornogebühr und die Sitzplatzreservierung wird auch nicht erstattet. Dazu kommt eine zusätzliche Übernachtung in Mühldorf. Die Restdistanz bis Burghausen können wir dann am Folgetag mit dem Rad fahren.

Doch es kommt noch besser. Zufällig sehe ich am Tag vor der Abreise, dass in einem früheren Zug wieder Fahrradplätze frei sind. Also nochmal 10 Euro Stornogebühr und 11 Euro Sitzplatzkosten und den perfekten Zug gebucht, wenn auch einen Tag früher als ursprünglich geplant.

Dann geht es also los. 2 Kilometer sind es bis zum Wittener Bahnhof. Doch die werden schon ereignisreich. Auf dem Parkweg ist eine Baustelle, ein zurücksetzender DHL-Lastwagen kommt uns entgegen. Wir quetschen uns mit Mühe an die Böschung und verlieren Zeit. Nur 500 Meter weiter ist die Straße voll gesperrt. Ich winke Claudia und biege rechts ab. Doch wo bleibt sie? Kann es sein, dass wir uns nach dem ersten von 1.500 Kilometern schon verlieren? Und ob! Sie hat die Bauarbeiter bezirzt und durfte durchfahren. Als ich wieder bei ihr bin, hat sie schon das Telefon in der Hand. Das fängt gut an!

Der Rest ist schnell geschildert. Der ICE kommt nicht nur pünktlich, sondern sogar 2 Minuten zu früh in München an. Menschenmassen auf den Bahnsteigen, ein voller Regionalzug ohne Fahrradabteil, wo der Zugbegleiter per Lautsprecher gleich mal die Passagiere beleidigt, weil sie sich angeblich alle nicht benehmen können und Füße und Taschen auf die Sitze stellen. Wir gehen mal davon aus, dass er es nicht so meint und das der normale bayrische Umgangston ist.

Im Mühldorfer Biergarten schließlich kostet "die halbe Bier" 3,70 Euro und ich bekomme auch meine Rahmschwammerl mit Semmelknödeln. So darf es weitergehen.

Übersichtlich: Entspannter Umstieg am Hagener Hauptbahnhof


Eher bedrohlich: Mühldorfer Stadttor bei Nacht