Montag, 14. März 2022

Warum?

Die Idee war lange schon da. Und geplant war das schon immer für das 70. Lebensjahr, weil ich als Läufer da nun mal der Älteste in der Altersklasse bin und sowieso keinen Bertlich-Oskar gewinnen kann, nirgendwo. Und warum gerade diese Tour? 

Mit 69 wird es höchste Zeit, sein Heimatland besser kennenzulernen. Da gibt es Bundesländer, die ich nur aus den Corona-Nachrichten kenne. Und da kommen sie nicht immer sympathisch rüber. Sind diese Landsleute wirklich so? Gehören Freistaaten auch zu dem Staat, der meine Heimat ist? Was ist überhaupt Heimat? Dem Gefühl nach verlasse ich meine Heimat spätestens nördlich von Recklinghausen und südlich von Sprockhövel. Habe ich mit all diesen verschiedenen Menschen innerhalb unserer deutschen Grenze etwas gemeinsam?

Als Nachkriegsgeborener hatte ich Zeit meines Lebens ein Problem, mich als Deutscher zu fühlen. Ich bin Bochumer, Heimat ist für mich die Oskar-Hoffmann-Straße und die Sprache, die im Pott gesprochen wird. Darüber hinaus fühle ich mich vielleicht noch als Europäer, mehr noch als Erdenbürger, oder sagen wir doch einfach: als Mensch.

Als solcher will ich mich auf die Reise machen und schauen, was mir begegnet. Andere reisen um die Welt. Ich vermute, man kann in Deutschland genug erleben, um sich ausreichend zu wundern.