Unser Shopping-Center-Hotel liegt strategisch gut zum Einstieg in die Vennbahn. Die Vennbahn-Route ist der längste grenzüberschreitende und zusammenhängende Fernradweg auf stillgelegten ehemaligen Bahntrassen und führt über 125 km von Luxembourg durch Belgien bis nach Aachen. Wir steigen ein bei Kilometer 115 und folgen ihm bis kurz vor Aachen.
Bahntrasse hört sich erstmal nach leichter flacher Strecke an. Besonders im südlichen Teil sieht das aber ganz anders aus. Oft wird die Trasse verlassen und vorhandene Wegstrecke genutzt, und mehrfach geht es steile Rampen rauf und runter. So sammeln wir auch heute knapp 600 Höhenmeter. Oft genug geht es auch bergab, das ermöglicht uns immerhin noch einen Durchschnitt von 20 km/h.
Angesichts des Kälteeinbruchs haben wir uns gestern Abend im Shopping Center noch schnell Pullover gekauft, die sich heute auch als notwendig erweisen. Die ersten Fahrstunden sind kalt und nass, ein wohl typisches Eifelwetter. Es regnet nicht richtig, aber die Nässe hängt in der Luft bis auf den Boden.
Links und rechts gibt es viel Wald zu sehen, Ackerbau und Viehzucht, Hundeführer halten ihre kackenden Hunde an der Leine. Also ausreichend Abwechslung, obwohl es über 80 Trassenkilometer sind.
Verpflegung ist rar, aber es gibt sie hier und da. In einer netten Imbiss- und Eisbude bei Weywertz genießt Claudia ein Croque Monsieur (hier in der Wallonie wird nur französisch gesprochen) und ich leere eine Chipstüte. Später kommt uns auf der noch erhaltenen Bahnlinie eine Reihe von Draisinen-Radlern entgegen, sie sehen teilweise schon ziemlich erschöpft aus. Das nennt sich Railbike, in Leykaul ist die Verleihstation.
Wir verzehren noch ein Trio von Snickers-Riegeln gegen die Ermüdungserscheinungen, dann radeln wir in Siegeslaune in Oberforstbach ein, wo wir von den Enkelkindern begrüßt werden und Teil 4 der Grenzerfahrung glücklich und unfallfrei zu Ende bringen.
Die Fotos des Tages:
Weder unten noch oben verkehren noch Züge.
Freie Fahrt für freie Radler.
An der Verleihstation von Railbike.de